Bald ist es so weit und dein süßer kleiner Welpe kommt zu dir nach Hause! Das ist eine aufregende Zeit voller Abenteuer und Spaß. Damit du diese Zeit richtig genießen kannst, müssen einige Dinge vorbereitet werden:

Beitrag: N. Appelt - aktualisiert 2022

Einen guten Tierarzt finden

Suche dir schon vor dem Einzug deines Welpen eine passende Tierarztpraxis und schau, ob dir der Tierarzt sowie die Sprechstundenhilfen sympathisch sind. Besuche nach Möglichkeit 2-3 Praxen, um eine für dich und deinen Hund geeignete auszuwählen. 

Es ist wichtig, dass du Vertrauen in den Tierarzt und sein Team hast. 

Tipp: Wenn du möchtest, kannst du deinen Tierarzt oder Hundetrainer bitten, dir Übungen zu zeigen, die eine Untersuchung nachempfinden. So kann dein Hund lernen, was ihn bei einer Untersuchung erwartet, und geht auch in Zukunft freudig zum Tierarzt.


Eine gute Hundeschule finden

Gerade für Welpenbesitzer ist eine Hundeschule eine hervorragende Möglichkeit, den Hund gut zu sozialisieren und ihm in einem sicheren Rahmen den Umgang mit anderen Hunden beizubringen.

Eine gute Hundeschule geht auf die Bedürfnisse von dir und deinem Hund ein und unterstützt dich bei der Erziehung und beim Training.

Verschaffe dir am besten einen ersten Überblick, welche Möglichkeiten es in deiner Nähe gibt. Achte auf eine entspannte Atmosphäre (kleine Gruppen von max. 6 Hunden) und einen stets freundlichen, gewaltfreiem Umgang mit den Hunden.


Die Ernährung

Eine wichtige Sache, auf die du achten solltest, ist die Ernährung. Wusstest du, dass der Stoffwechsel von Hunden sehr sensibel ist und schnell auf Futterumstellungen reagiert? Es kann bis zu 6 Wochen dauern, bis sich der Stoffwechsel auf ein neues Futter eingestellt hat. Oft reagieren Hunde mit Durchfall oder Verweigerung.

Informiere dich also, bevor dein Welpe bei dir einzieht, welches Futter dein Züchter verwendet und bleibe zunächst dabei.

Tipp: Wenn du das Futter wechseln möchtest, sprich mit deinem Hundetrainer und lass dir genau erklären, wie du das machst.


Klarheit und Einigkeit (der Familie) über Regeln  

Der Einzug eines Welpen ist aufregend und spannend zugleich. Damit dieser Tag für deinen Welpen und auch für dich so entspannt wie möglich verläuft, ist es wichtig, bereits im Vorfeld einige Grundregeln festzulegen, um Konflikte zu vermeiden. 

  • Darf der Hund auf das Sofa?
  • Darf der Hund in jedes Zimmer oder gibt es Tabuzonen?
  • Darf der Hund ins Bett?
  • Wo ist der Löseplatz, an dem der Welpe sein Geschäft erledigen soll?

Wichtig ist auch die Frage, wie sich die Familie während der Fütterungszeit des Welpen verhalten soll. Besonders wenn kleine Kinder im Haus sind, ist es entscheidend, dass alle wissen, wie sie sich verhalten müssen. Außerdem solltet ihr auch darüber sprechen, wie man sich bei zu hoher Aufregung verhält. Hunde können manchmal sehr energiegeladen sein und es ist wichtig, dass jeder weiß, wie man damit umgeht.

Klare Regeln helfen, Missverständnisse zu vermeiden und eine enge Beziehung zum Welpen aufzubauen. Eine gute Kommunikation innerhalb der Familie hilft, dass alle an einem Strang ziehen. 

Setz dich also mit deiner Familie zusammen, bespreche die Regeln und bereite dich darauf vor, deinem neuen Welpen das beste Zuhause zu geben, das er sich wünschen kann!


Das Haus und den Garten welpensicher machen

Im Haus: Welpen erkunden die Welt mit allen Sinnen. Dazu gehört auch das Maul, in das sie alles, was ihnen vor die Nase kommt, aufnehmen. Besonders Gegenstände, die der Mensch oft in die Hand nimmt, z.B. Kugelschreiber, Fernbedienungen, Handys, Schuhe usw., erregen ihre Aufmerksamkeit. Das Maul des Hundes entspricht den Händen des Menschen. 

Liegen diese Gegenstände in Reichweite, ist das Interesse des Welpen geweckt. 

Selbstverständlich muss der Welpe lernen, sich nicht an unseren menschlichen Dingen zu bedienen und alles aufzunehmen, was ihm vor die Nase kommt. Um es dir in den ersten Tagen etwas einfacher zu machen, ist es trotzdem ratsam, einige wichtige Gefahrenquellen wegzuräumen. Denn rund um die Uhr alles im Auge zu behalten, wird schnell anstrengend!

Achte vor allem auf offen liegende Kabel, Steckdosen, Medikamente, Kinderspielzeug, Pflanzen (die eventuell Giftstoffe enthalten) oder Kleinteile, an denen sich der Welpe verschlucken kann. Hunde kompensieren Stress gerne durch Kauen und dabei ist ihnen jeder Gegenstand recht, der gerade verfügbar ist.

Wenn es im Haus oder in der Wohnung Treppen gibt, sollten diese zunächst mit einem Treppengitter abgesperrt werden. So kannst du gezielt Einfluss darauf nehmen, wie oft der Hund die Treppe hinauf- und hinunterläuft und vor allem sicherstellen, dass er nicht versehentlich herunterfällt.

Um dem Welpen die Stubenreinheit beizubringen, gibt es mittlerweile viele wirklich skurrile Erfindungen. Eine Hundetoilette in der Wohnung oder sogar Unterlagen, auf denen der Hund sein Geschäft verrichten soll. Davon rate ich dringend ab! Investiere lieber etwas mehr Aufmerksamkeit in dieses Thema, als auf solche Hilfsmittel zurückzugreifen. Am Ende macht dein Hund mit 6 Monaten immer noch einen Haufen im Flur!

Am besten bringst du deinen Welpen nach jedem Fressen, Trinken, Schlafen und Spielen zu seinem neuen Löseplatz. (natürlich draußen) Wenn du einen flauschigen Teppich in der Wohnung hast, kann es sein, dass er diesen als Toilette bevorzugt. Wenn du ihn für die ersten 3 Wochen wegräumen kannst - perfekt.


Tipp: Lass deinem Welpen genügend Zeit zum Spielen und Entdecken, aber behalte ihn vor allem in den ersten Wochen immer im Auge. So kann dein Hund sicher und glücklich in seiner neuen Umgebung aufwachsen.


Im Garten ist es ähnlich wie im Haus.

  • Kleinteile/Dekoration sind weggeräumt
  • Garten ist ausbruchsicher eingezäunt
  • Lieblingspflanzen evtl. kurzfristig einzäunen, Hunde lieben es zu buddeln
  • Giftpflanzen kennen, von denen der Welpe ferngehalten werden muss
  • Pool oder Teich abdecken/einzäunen, viele Hunde mögen Wasser, aber Schwimmen muss erst richtig gelernt werden. Besonders in tiefem Wasser.
  • Auf giftige Stoffe im Garten verzichten (Blaukorn, Rattengift)

Tipp: Lass deinen Welpen nicht unbeaufsichtigt im Garten, das führt schnell zu unerwünschten Verhaltensweisen wie z.B. dem Verbellen von Passanten.


Einkaufsliste für deinen Welpen


 Schlafplatz  

Ein Hundebett oder eine Hundebox ist eine gute Wahl.

Auch Hunde haben es gern bequem und haben gerne ihren eigenen, sicheren Rückzugsort. Ein Hundekissen sollte so groß sein, dass sich der Hund locker darauf ausstrecken kann. Wichtig ist auch, dass sich das Kissen leicht waschen lässt.

Tipp: Nimm nicht das teuerste, denn aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass diese nur selten die Welpen- und Junghundezeit überstehen.

Eine Hundebox ist ebenfalls als Schlafplatz geeignet. Selbstverständlich sollte auch diese mit einem für den Hund bequemen Kissen gepolstert sein. Hier gilt, dass sich der Hund problemlos aufrichten, umdrehen und ausstrecken kann! Wenn du die Box auch später noch verwenden möchtest, kaufe sie gleich die der richtigen Größe, die dein Hund im Erwachsenenalter benötigt. 

Bei Welpen eignet sich diese sehr gut, um das nächtliche Stubenreinheitstraining zu vereinfachen und für manchen Tierschutz-/Auslandshund ist es eine schöne Möglichkeit, um Sicherheit und Ruhe zu bekommen. Wichtig: Der Aufenthalt des Hundes in der Box muss richtig trainiert werden! Auf keinen Fall darfst du deinen Welpen oder bereits erwachsenen Hund einfach in die Box sperren. 

Wichtig: Damit dein Welpe zur Ruhe kommt, braucht er einen Platz, an dem er sich sicher fühlt und entspannen kann. Wähle eine ruhige Ecke und achte darauf, dass er von dort aus weder die Haustür noch andere Räume sehen kann. Sonst fängt er früher oder später an zu bellen, wenn es an der Tür klingelt.


 Futternapf/Wassernapf 

Für das Füttern und Trinken benötigt dein Welpe passende Schüsseln, die leicht zu reinigen und an seine Endgröße angepasst sind. Wenn du hauptsächlich Fliesen im Haus hast, achte darauf, dass die Schüsseln rutschfest sind.


 Halsband und/oder Geschirr

Es empfiehlt sich, deinen Hund sowohl an das Halsband als auch an das Geschirr zu gewöhnen, um die Leinenführigkeit auf verschiedene Arten zu trainieren. Es ist wichtig, dass Halsband und Geschirr deinem Welpen gut passen und ihn nicht in seiner Bewegungsfreiheit einschränken.

Das Halsband sollte eine angemessene Breite haben und bequem sitzen. Dabei ist zu beachten, dass unter dem Halsband etwa zwei Fingerbreit Platz sein muss, es aber gleichzeitig nicht über den Kopf des Hundes gezogen werden kann.

Bei Verwendung eines Brustgeschirrs sollte der Druckschwerpunkt auf dem Brustbein liegen, also vorne zwischen den beiden Schultern. Bei guten Geschirren ist dieser Punkt zusätzlich gepolstert. H- oder Y-Geschirre geben den Schultern des Hundes die größtmögliche Bewegungsfreiheit, wenn sie gut passen und richtig eingestellt sind.


 Hundeleine

Es ist wichtig, bei der Auswahl der Hundeleine auf die Breite und das Gewicht zu achten. Oft sind Leinen mit Größenangaben wie XS, S, M, L gekennzeichnet. Bis der Hund gelernt hat, richtig an einer lockeren Leine zu laufen, sollten Moxon/Retrieverleinen oder Flexileinen vermieden werden. 

Verwende niemals Leinen, Halsbänder oder Geschirre, die Schmerzen verursachen, das ist inakzeptabel und hat zudem auch keinen langfristigen Effekt auf die Leinenführigkeit des Hundes.


 Pflegeprodukte

Zur Pflege deines Hundes benötigst du einen Kamm und eine Bürste. Um deinen Welpen langsam an diese Gegenstände zu gewöhnen, solltest du ihm Zeit geben und mit positiver Verstärkung arbeiten.

Baden ist für Hunde nicht unbedingt notwendig, da sie wie wir Menschen einen natürlichen Säureschutzmantel auf der Haut haben. Zu häufiges Baden kann diesen Mantel zerstören und den Hund anfälliger für Krankheiten machen. Vermeide auch Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und Parasitenhalsbänder, da diese zu Hautreizungen führen können.


 Kauprodukte und Snacks

Während des Zahnwechsels (zwischen dem 3. und 7. Lebensmonat) wird dein Welpe gezielt nach Dingen suchen, auf denen er kauen kann. Zum Glück gibt es tolle Kauartikel wie Kauwurzeln oder Geweihstücke, die deinem Welpen das Kauen erleichtern, ohne dass du dir Sorgen um deine Einrichtung machen musst.

Natürlich können auch Kauknochen eine gute Option sein, aber achte darauf, dass dein Welpe nicht zu lange daran kaut. Seine Kiefermuskulatur befindet sich noch in der Entwicklung, also beschränke den Zugang auf maximal 15 bis 20 Minuten. Denke auch an den freien Zugang zu ausreichend frischem Wasser.
Wichtig: Achte darauf, dass die Größe des Kauartikels auch zur Größe deines Hundes passt und entferne kleine Stücke.


 Spielzeug

Beim Spielzeug gibt es eine riesige Auswahl. Welches Spielzeug deinem Hund später gefällt, wird er selbst entscheiden. Bei Kuscheltieren und Spielseilen ist es wichtig, dass sie speziell für Hunde hergestellt wurden. Der Verzicht auf Kleinteile, wie Augen verhindert ein Verschlucken. Besonders geeignet ist Spielzeug aus sogenanntem Naturkautschuk oder Vollgummi. Diese sind robust, leicht zu reinigen und auch für kaufreudige Welpen geeignet. Von quietschenden Spielzeugen ist abzuraten, da du dem Hund dadurch unbeabsichtigt beibringst, dass es in Ordnung ist, bei "schreienden" quietschenden Gegenständen/Tieren weiter zuzubeißen.


Insgesamt solltest du sicherstellen, dass dein Welpe von Anfang an ein gemütliches und sicheres Zuhause hat, in dem er sich wohlfühlen kann und gesund bleibt. Wir wünschen euch eine großartige Zeit mit eurem neuen Familienmitglied!


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