Befolge diese 3 Schritte und finde den perfekten Hund für dich.


Beitrag: N. Appelt - aktualisiert 2022

Schritt 1: Überlege dir, was du mit deinem Hund unternehmen möchtest 

und welche Eigenschaften dein Vierbeiner mitbringen soll?


Nutze die folgenden Fragen als Inspiration.

  • Willst du einen Hund für lange Spaziergänge oder Wanderungen? 
  • Willst du einen Hund für bestimmte Sportarten (Joggen, Reiten, Agility)? 
  • Möchtest du einen Familienhund, der kinderfreundlich und gutmütig ist? 
  • Wie wichtig ist es, dass sich der Hund mit anderen Tieren, wie zum Beispiel Katzen oder Kleintieren, verträgt?
  • Wie wichtig ist es für dich, dass dein Hund eine bestimmte Funktion erfüllt, wie zum Beispiel Wachhund, Jagdhund oder Therapiehund?
  • Welche Charaktereigenschaften wünschst du dir? Eine Rasse, die unabhängig und selbstständig ist oder eine Rasse, die anhänglich und verspielt ist?
  • Wie viel Erfahrung hast du bereits im Umgang mit Hunden? Suchst du eine Rasse, die für Anfänger geeignet ist oder eine, die eine erfahrene Hand erfordert?
  • Wie viel Zeit und Energie kann ich in die Erziehung, Ausbildung und Pflege meines Hundes investieren? 
  • Welche unerwünschten Eigenschaften sollte der Hund nicht haben?
  • Welche Größe, Farbe und Fellbeschaffenheit soll der Hund haben?


Schritt 2: Sobald du diese Fragen beantwortet hast, kannst du mit der Recherche nach Hunderassen beginnen, die deinen Anforderungen entsprechen. 

Informiere dich über ihre spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse. Dabei spielt auch der ursprüngliche Gebrauchszweck des Hundes eine wichtige Rolle.


HÄ, warum sollte ich nach dem ursprünglichen Gebrauchszweck recherchieren, wenn in der Rassebeschreibung eindeutig Familienhund, kinderlieb und leicht zu erziehen steht?

Gute Frage! Es ist richtig, dass in der heutigen Zucht der Fokus nicht mehr ausschließlich auf den ursprünglichen Eigenschaften und dem Nutzen liegt. Hunde sind zu vollwertigen Familienmitgliedern und Sozialpartnern geworden, und die Anforderungen an sie haben sich stark verändert.

Allerdings musst du wissen, dass Rassebeschreibungen nur das angestrebte Zuchtziel beschreiben. Das bedeutet, es wird eine Wunschvorstellung angegeben, die von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Der ursprünglichen Gebrauchszweck mit den zugrundeliegenden Fähigkeiten ist immer noch genetisch verankert!

Deshalb ist es wichtig, dass du dich ausgiebig informierst und dir darüber im Klaren bist, welche Eigenschaften des Hundes erwünscht sind. Nur so findest du einen Vierbeiner der wirklich zu deinem Lebensstil und deinem Lebensumfeld passt. 


Schritt 3: Das richtige Tierheim, den richtigen Züchter oder die richtige Tierschutzorganisation finden. Darauf musst du immer achten!


Wenn du dich für eine geeignete Rasse entschieden hast, ist es wichtig, einen seriösen Züchter oder ein gutes Tierheim zu finden. 

Denn die Herkunft und Sozialisierung des Hundes, sein Alter und seine Erfahrung mit Menschen spielen eine entscheidende Rolle. 


Ich habe dir hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst, auf die du immer achten musst:


Woran erkenne ich einen guten Züchter?

  • Informativer Internetauftritt / maximal 2 Würfe gleichzeitig
  • Ansprechpartner ist leicht zu finden
  • Du kannst bereits als potenzieller Besitzer die Welpen besuchen
  • Die Umgebung, in der der Welpe aufwächst, ist sauber und gepflegt / ausreichend Platz zum Laufen und Spielen 
  • Hunde werden in den Alltag integriert und haben Kontakt zu Menschen
  • Dir werden Fragen gestellt

Ein verantwortungsbewusster Züchter fragt nach deinen Lebensumständen, um herauszufinden, welcher Welpe am besten zu dir passt und um ihn auf deinen Lebensstil vorzubereiten. Er trägt einen großen Teil der Verantwortung für die frühe Sozialisierung der Welpen. Das bedeutet, dass der Welpe in dieser Zeit die Welt um sich herum erst kennenlernen muss, um später mit neuen Situationen entspannt umgehen zu können. Dazu gehören Geräusche, Gerüche, Menschen, Tiere, verschiedene Umgebungen und Tierarztbesuche. Verstreicht diese Zeit ungenutzt, kann es später zu Verhaltensproblemen mit der Umwelt kommen. Ein gut sozialisierter Hund hingegen ist entspannt, neugierig und freundlich gegenüber neuen Erfahrungen und Begegnungen.


  • Der Züchter kümmert sich mit Freude und Hingabe um den Wurf / keine Gewalt gegen die Tiere
  • Du kannst die Mutterhündin kennenlernen! Und gegebenenfalls auch den Vater 

Das Verhalten und Erscheinungsbild der Mutterhündin solltest du unbedingt beobachten. Wenn sie ängstlich, krank oder gar aggressiv wirkt, solltest du KEINEN Welpen von diesem Züchter kaufen. Hat die Mutterhündin bereits während der Trächtigkeit mit Stress oder Ängsten zu kämpfen, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch die Welpen diese Verhaltensweisen angelegt haben. Auch das Verhalten der Welpen musst du genau beobachten. Ein gesunder Welpe ist neugierig, kontaktfreudig und sehr bewegungsfreudig. 


  • Der Welpe wurde tierärztlich untersucht
  • EU - Pass mit eingetragener Wurmkur und Impfung (evtl. bereits gechipt?)
  • Welpen werden frühestens mit 8 Wochen abgegeben
  • Es besteht ein schriftlicher Kaufvertrag
  • Du erhältst die Papiere für deinen Hund (sofern reinrassig)


Woran erkenne ich ein gutes Tierheim?

  • Du kannst (meist nach Anmeldung) das Tierheim besuchen und dir die Hunde anschauen
  • Ein gut geführtes Tierheim achtet auf die Bedürfnisse der Tiere – Auslauf/Trainingsflächen für Hunde. 
  • Das Gelände und die Unterkünfte der Tiere sind absolut sauber
  • Die Mitarbeiter sind freundlich und nehmen sich Zeit für dich und deine Fragen
  • Dir werden Fragen zu deinen Lebensumständen, Arbeitszeiten und aktueller Wohnsituation gestellt
  • Informationen über Vorgeschichte, Eigenschaften, Charakter und eventuelle Krankheiten des Hundes
  • Es wird dir ermöglicht deinen Wunsch-Hund besser kennenzulernen (Spaziergänge, Spielen)
  • Du bekommst Zeit, um eine gute Entscheidung treffen zu können
  • Der Hund wird vor der Abgabe nochmals tierärztlich untersucht
  • EU - Pass mit eingetragener Wurmkur und Impfung, Chip
  • Es gibt einen schriftlichen Vertrag


Woran erkenne ich eine seriöse Tierschutzorganisation?


  • Informativer Internetauftritt / Transparenz über Vorgehensweise und Herkunftsländer der Hunde
  • Ansprechpartner sollten leicht zu finden sein
  • Impressum auf der Homepage
  • Persönliches Gespräch nach Terminabsprache
  • Beantwortung aller Fragen und Informationen über Formalitäten und Abläufe
  • Dir werden Fragen zu deinen Lebensumständen, Arbeitszeiten und aktueller Wohnsituation gestellt /Selbstauskunft
  • Informationen über die Vorgeschichte des Hundes
  • Vorkontrolle vor der Adoption - Wichtig: Wenn du kein Eigentümer bist, wird eine schriftliche Erlaubnis des Vermieters zur Haltung eines Hundes gefordert. Dies dient der Sicherheit für beide Seiten.
  • Nachkontrolle nach der Adoption
  • Ein eingetragener Verein muss auf Anfrage Spendenquittungen ausstellen können
  • Einhaltung der Einfuhrrichtlinien und der geltenden Einfuhrgesetze je nach Herkunftsland
  • Vereine, die mehr als 5 Hunde in einem Fahrzeug transportieren müssen eine Genehmigung (Einfuhrgenehmigung, Transportpapiere) der zuständigen Veterinärbehörde mitführen
  • Im besten Fall verfügt der Verein über ein eigenes Fahrzeug, welches vom Veterinäramt für Tiertransporte abgenommen wurde 
  • Die Vereinsleitung sollte im Besitz des Paragraphen 11 und des Sachkundenachweises sein

Bei Hunden, die bereits in privaten Pflegestellen sind, kann man sich leicht selbst ein Bild machen und sich von den Gegebenheiten überzeugen.

  • Die Hunde sind in den Alltag integriert und haben Kontakt zu Menschen 
  • Die Umgebung ist sauber und gepflegt / ausreichend Platz zum Laufen und Spielen
  • Es wird dir ermöglicht, deinen Wunsch-Hund besser kennenzulernen (Spaziergänge, Spielen)
  • Informationen über Eigenschaften, Charakter und eventuelle Krankheiten des Hundes können gegeben werden
  • Du bekommst Zeit, um eine gute Entscheidung treffen zu können
  • EU - Pass mit eingetragener Wurmkur und Impfung, Chip
  • Es gibt einen Schutzvertrag (schriftlich)

Wichtig: Entscheide dich niemals aus Mitleid für einen Hund. Damit tust du weder ihm noch dir einen Gefallen!


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