Welpen kommen nicht stubenrein auf die Welt – das Lösen außerhalb des Hauses muss erst gelernt werden.


Beitrag: N. Appelt - aktualisiert 2022

Wie wird der Welpe stubenrein?

Deinem Hund die Stubenreinheit zu vermitteln ist ganz einfach. Auf jeden Fall solltest du direkt mit dem Einzug beginnen. Welpen müssen relativ oft, und dann muss es schnell gehen! Am besten wird das klappen, wenn du dir eine Art Zeitplan erstellst. Das bedeutet, dass du deinen Welpen ab jetzt alle 2 Stunden, sofern er nicht gerade schläft nach draußen zu seinem neuen Löseplatz bringst. Zu beachten ist hier, dass dieser ruhig und uninteressant für deinen Hund ist, sonst vergisst er womöglich sein Geschäft zu verrichten. 

Schritt 1: Bring deinen Welpen alle 2 Stunden zu seinem neuen Löseplatz. Ebenso solltest du ihn direkt nach dem Spielen, Schlafen, Fressen und Trinken nach draußen bringen um ein Malheur zu vermeiden. Tipp: Versuche nicht, deinen Welpen zum Rausgehen zu animieren, nimm ihn auf den Arm und trag ihn zügig zu seinem Löseplatz. Welpen fangen erst mit circa 8 Wochen an, ihre Blase bewusst zu kontrollieren, und erst mit circa 14 Wochen haben sie ein besseres Gefühl dafür. Das bedeutet, wenn die Blase voll ist wird sie mehr oder weniger automatisch entleert und das genau dort, wo sich dein Welpe gerade befindet.

Schritt 2: Dein Welpe hat verstanden, dass es nach draußen geht, wenn seine Blase drückt. Achte jetzt genau darauf, ob er sich bemerkbar macht. Er wird ausprobieren, worauf du reagierst. Es können also unterschiedliche Verhaltensweisen sein, die er zeigt. Häufig sind es:

  • Fiepsen
  • unruhig hin und her laufen
  • zur Terassentür laufen
  • sich unruhig hin und her setzen
  • sich im Kreis drehen
  • so mancher starrt seinen Halter auch nur an

Schritt 3: Zeigt er dieses Verhalten, nimm deinen Welpe auf den Arm und geh mit ihm hinaus.

Schritt 4: Bevor du ins Bett gehst, bringst du deinen Welpen noch mal hinaus. Und auch dann, wenn er schon müde ist. Welpen beschmutzen ihren Schlafplatz normalerweise nicht. Also wirst du ganz genau merken, wenn er beginnt, unruhig zu werden, am Boden schnüffelt oder anfängt zu jammern. Wenn du also verhinderst, dass der Kleine nachts seinen Schlafplatz verlassen kann, wird er sich auf jeden Fall bemerkbar machen. Ganz wichtig ist es, dass dein Welpe in deiner Nähe schläft, so dass du ihn auf jeden Fall hören kannst! Die nächtlichen Pipi-Runden sollten ebenfalls so langweilig wie möglich sein! Zügig raus zum Löseplatz und direkt wieder ins Körbchen. Ruhe! Spielen oder besondere Aufmerksamkeit würden sonst schnell zur Routine für deinen Welpen werden. Denk auch daran, deinen Hund anfangs nach dem Lösen zu loben, so sehr als hätte er gerade etwas besonders tolles gemacht! So lernt er am effektivsten, was du von ihm erwartest.

Malheur passiert, was solltest du tun? Reinige ohne Emotion und ohne Kommentar den Bodenbelag. Shit happens.

Malheur passiert, was solltest du auf gar keinen Fall tun? Als Hundehalter solltest du keine Handlungen anwenden, die eine Mutterhündin auch nicht tun würde.

Hierzu gleich das Beispiel einer sehr veralteten Anwendung: Die Schnauze in die Pfütze oder Kot drücken und dabei „Nein“ sagen. Das ist nicht nur menschlich unwürdig, auch keine Hundemutter würde ihren Welpen so bestrafen. Wie Eingehens schon erwähnt, beschmutzt kein Hund sein eigenes Nest. Es sei denn, er hat keine andere Wahl oder er wurde dafür bewusst oder unbewusst bestärkt.


Wenn es irgendwie nicht klappen will ...

Du bemerkst, dass sich dein Hund zum Lösen immer wieder auf einen bestimmten Platz im Haus zurückzieht? Einer der wahrscheinlichsten Gründe ist, dass er es so gewohnt ist: Hunde beschmutzen ihr eigenes "Nest" nicht, es sei denn, sie haben es gelernt.

Sauberkeit zählt auch bei Hunden zu einem überlebenswichtigen Zustand, denn nur so bleibt ihr Immunsystem gesund und schützt sie vor Krankheiten.

Sobald die Kleinen beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen und sich in ihrer Umwelt frei bewegen können, wird es einen bestimmten Ort geben, an dem sie durch ihre Hundemutter gelernt haben, ihre Hinterlassenschaften zu lassen. Die Mutter machte es ihnen immer wieder vor. Dein Welpe hat also bereits beim Züchter gelernt, auf welcher Bodenbeschaffenheit er seine Hinterlassenschaften machen darf!

Für dich als zukünftigen Halter macht es also Sinn zu wissen, welche Bodenbeschaffenheit der Welpe zur Verfügung hatte, um sein Geschäft zu erledigen. Das können Rasen, Stroh im Stall, Fliesen, ein Katzenklo, sanitäre Bettunterlagen oder sonstige Untergründe gewesen sein.

Unterbinden kannst du dies am besten, wenn du diesen Bereich für deinen Welpen unzugänglich machst. Bringe ihn wie oben beschrieben regelmäßig nach draußen und belohne ihn für jedes Lösen außerhalb deiner Wohnung. So lernt er am effektivsten, was du von ihm erwartest.

Viele kleine Pfützen innerhalb kurzer Zeit?

Dein Welpe hinterlässt innerhalb kürzester Zeit mehrere Pfützen in der Wohnung? Auch Hunde können Blasenentzündungen bekommen. Am besten gehst du mit deinem Vierbeiner zum Tierarzt, um sicher zu gehen.


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