Der Frühling ist eine wunderschöne Zeit, die Natur blüht auf und die ersten warmen Sonnenstrahlen laden zu Spaziergängen ein. Doch leider bedeutet die warme Jahreszeit auch Zeckenzeit. 


Beitrag: N. Appelt - aktualisiert 2021

Mit dem Frühling und dem damit verbundenen schönen Wetter will man nur eines: nach draußen und die Natur genießen. Auch unsere Hunde freuen sich über lange Spaziergänge und Wanderungen. 

Das bedeutet aber auch: Die Zeckensaison steht vor der Tür und damit die erhöhte Gefahr von Zeckenbissen für unsere Hunde. 

Die Zeckensaison beginnt in der Regel im Frühjahr, wenn die Temperaturen über 7°C steigen, und dauert bis in den Spätherbst. In diesen Monaten sind die Zecken besonders aktiv und es besteht ein erhöhtes Risiko, von ihnen gebissen zu werden.


Was sind Zecken?

Zecken sind blutsaugende Parasiten, die sich von menschlichem und tierischem Blut ernähren. Sie leben bevorzugt in feuchter und warmer Umgebung wie Wäldern, naturbelassenen Wiesen und Gebüschen. Es gibt verschiedene Zeckenarten. Am häufigsten werden Hunde von der Braunen Hundezecke und dem Holzbock befallen.


Welche Auswirkungen haben Zecken auf die Gesundheit von Hunden?

Zecken übertragen Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose oder Babesiose, die für Hunde ernsthafte gesundheitliche Probleme darstellen können. Als Hundehalter ist es daher wichtig, die Risiken eines Zeckenbefalls zu kennen und Maßnahmen zu ergreifen, um den Hund vor Bissen zu schützen.


Anaplasmose: Diese Krankheit wird durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum verursacht und kann bei Hunden Fieber, Erbrechen, Durchfall, Muskel- und Gelenkschmerzen/Schwellungen sowie Atemprobleme verursachen. Weitere typische Symptome sind Blutarmut, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Anaplasmose ist beim Hund in den meisten Fällen heilbar, wenn sie richtig behandelt wird.


Babesiose: (Hundemalaria) Diese Krankheit wird durch den Parasiten Babesia canis verursacht und kann bei Hunden zu Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen. Die Schleimhäute verfärben sich gelblich und die Lymphknoten schwellen an. Wird die Krankheit früh genug erkannt, ist eine Heilung möglich. Wichtig ist ein Test, um welchen Bakterienstamm es sich handelt.


Borreliose: Borreliose ist eine Erkrankung, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird und bei Hunden verschiedene Symptome hervorrufen kann. Die Symptome treten erst nach einigen Wochen auf und umfassen einen geröteten Hof um die Zeckenstichstelle, Gelenkschmerzen und Lahmheit, geschwollene Lymphknoten, leichtes Fieber, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. In schweren Fällen kann Borreliose zu Nierenproblemen und Nervenstörungen führen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Hunde an Borreliose erkranken, ist jedoch gering. Damit Borrelien von der Zecke auf den Hund übertragen werden können, muss die Zecke 16 bis 24 Stunden Blut saugen. Wird die Zecke vorher entfernt, ist eine Infektion unwahrscheinlich. Zudem tragen die meisten Hunde Antikörper gegen Borrelien in sich, ohne daran zu erkranken.

Wird jedoch eine Borreliose diagnostiziert, sollte der Hund so früh wie möglich behandelt werden. Im Spätstadium bilden sich die Symptome oft auch nach einer Antibiotikatherapie nicht mehr zurück.


Was kannst du tun, um deinen Hund vor Zecken zu schützen?


1. Verwende Zeckenschutzmittel: Es gibt verschiedene Zeckenschutzmittel wie Spot-Ons, Halsbänder und Tabletten, die deinen Hund vor Zeckenbissen schützen können. Lass dich am besten von deinem Tierarzt beraten, welches Produkt für deinen Hund am besten geeignet ist. 


2. Untersuche deinen Hund regelmäßig: Untersuche deinen Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken. Achte besonders auf Körperstellen wie Kopf, Ohren, Hals, Bauch, Beine und Pfoten, denn Zecken beißen sich bevorzugt an warmen und feuchten Körperstellen fest. 


3. Entferne Zecken sofort: Wenn du eine Zecke an deinem Hund findest, solltest du sie so schnell wie möglich entfernen, denn Zecken müssen mehrere Stunden Blut saugen, um Krankheiten zu übertragen. 

Du kannst deinen Hund also sehr gut schützen, wenn du sie schnell entfernst. Benutze dazu eine Zeckenzange oder eine Pinzette und drehe die Zecke langsam und vorsichtig gerade heraus. Achte darauf, dass der Kopf der Zecke nicht in der Haut des Hundes stecken bleibt.


4. Achte auf Symptome: Wenn dein Hund nach einem Zeckenbiss ungewöhnliche Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Lethargie oder Lahmheit zeigt, solltest du ihn sofort zum Tierarzt bringen.


5. Schütze dich selbst: Denke daran, dass Zecken auch Menschen befallen können. Trage lange Kleidung und ein geeignetes Zeckenschutzmittel, wenn du im Wald oder auf Wiesen mit hohem Gras spazieren gehst.


6. Impfung: Es gibt eine Impfung gegen Borreliose bei Hunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund an Borreliose erkrankt, ist gering, aber die Nebenwirkungen der Impfung sind erheblich, so dass es wichtig ist, Nutzen und Risiko der Impfung gegeneinander abzuwägen.



Fazit:

Zecken können für Hunde gefährliche Krankheiten übertragen, aber mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen kannst du deinen Hund vor Zeckenbissen und den damit verbundenen Krankheiten schützen.

Wenn dein Hund jedoch Anzeichen einer durch Zecken übertragenen Krankheit zeigt, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Er kann dir die richtige Behandlung empfehlen, damit dein Hund wieder gesund wird.


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